Das Stuppishaus
Ein Haus mit langer Geschichte
Der Kulturraum Stuppishaus wurde im Winter 2011/12 renoviert in Begleitung der Denkmalpflege und des Kantonalen Archäologischen Dienstes unter der Bauleitung von Mario Caduff, Fürstenaubruck. Parallel dazu wurde auch das Treppenhaus im Wohnhaus in Angriff genommen. Beim Abkratzen der Mauern stiessen dort Hugo Cadurisch, Fürstenau, und Mario Caduff auf die in Stein gehauene Jahrzahl 1636. Fast gleichzeitig kam das Ergebnis des Archäologischen Dienstes von den Holzbohrungen im Dachstuhl: Fälldatum 1630/32.
Als erster nachweisbarer Besitzer ist im Stadtarchiv Chur unter den Kaufprotokollen ein Johann Anton Stoppa zu finden, der 1647 sein Haus seinem Verwandten verkauft:
«Item wegen des Kaufs, so die deputierten Herren des Hauptmanns Stoppas Haus und Stall dem Hrn. Pfl. Flurj Friesen verkauft. Ist durch derselbigen approbirt und gut geheissen worden.»
Johann Anton Stoppa könnte der Erbauer dieses Hauses sein. Er leitete eine Kompanie unter französicher Herrschaft. Es ist die Zeit der Bündner Wirren, die Zeit um Jürg Jenatsch (Tod 1639). Stoppa kannte Jürg Jenatsch persönlich wie auch Henri Duc de Rohan. Das fast 400-jährige Haus stand günstig ausserhalb der Stadtmauern. Johann Antons Vetter Gion Peider Stupan (Johann Peter Stoppa) installierte in diesem Haus ab 1652 als Generalleutnant ein illegales Werbebüro zur Rekrutierung von Soldaten für die Freikompanien des französischen Königs.
Den Kulturraum entdeckte ich schon bald als geeignet für öffentliche Anlässe, da eine eigene Eingangstüre hereinführt. Ein Dutzend Jahre mussten vergehen, bis ich in der Lage war, ihn zu renovieren als meinen Therapieraum für Heileurythmie. Ada Hemmi als Teil-Besitzerin dieses Hauses zeigte sich mir und dem Raum gegenüber sehr loyal. Nun steht der Kulturraum da und möchte den heutigen Bedürfnissen zur Verfügung stehen.
Irene Attenhofer